Pressemeldungen

15 Jahre ILCO in Castrop-Rauxel

St. Rochus Hospital

15 Jahre ILCO in Castrop-Rauxel

Wie kann man nach schwerer Krankheit wieder Tritt fassen, trotz Einschränkungen neue Hoffnung und einen neuen Anfang finden? Als bundesweit organisierter Selbsthilfeverein bie-tet die ILCO Menschen einen Rahmen, die infolge einer meist unvermeidlichen Darmoperati-on mit einem künstlichen Darmausgang – einem sogenannten Stoma – leben müssen. Hier können sie sich untereinander offen über das eigene Befinden und die damit verbundenen Probleme austauschen. Auch in Castrop-Rauxel. Und das seit nunmehr 15 Jahren.

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(16.08.2024) Im August 2009 ist auf Initiative von Harald Komorowski die örtliche ILCO-Gruppe in den Räumlichkeiten des St. Rochus Hospitals gegründet worden. Seither treffen sich die Mitglieder jeden dritten Mittwoch im Monat im Konferenzraum des Krankenhauses. Gäste sind jederzeit willkommen. Auch Angehörige können einfach vorbeikommen, um sich zu informieren. Bei den Zusammenkünften geht es nicht nur um Krankheit. Vielmehr geht es um die Knüpfung von freundschaftlichen Beziehun-gen zu anderen Betroffenen. Es gibt gemeinsame Veranstaltungen und Ausflüge.

Die langjährige Gruppenleiterin Ulrike Witte hat 13 Jahre allein mit ihrem Handicap gelebt, bevor sie vor fünf Jahren den Mut gefasst hat und zu einem Treffen der Gruppe gegangen ist. „Ich habe mir gesagt, wenn Du heute nicht gehst, gehst Du nie“, erinnert sie sich. „Ich bin sehr herzlich aufgenom-men worden, was eine unheimliche Erleichterung für mich bedeutete. Bis dahin hatte ich meine Be-findlichkeiten und Gefühle nur mit dem näheren Umfeld geteilt. Sonst wusste es niemand, weil ich niemanden damit belästigen wollte. Das war oft sehr belastend. Jetzt konnte ich auf einmal ganz offen und ungezwungen über alles sprechen.“

Der chirurgische Chefarzt Dr. Hinrich Böhner, der wie sein internistischer Kollege Dr. Christian Szymanski die Aktivitäten der Gruppe von Anfang an begleitet hat, betont: „Wir Ärzte und Stomathera-peuten können nicht alles vermitteln, was zum praktischen Umgang, zu sozialer Ausgrenzung und zur Krankheitsbewältigung zu sagen ist. Dazu bedarf es der Perspektive der Betroffenen, die darüber am besten Bescheid wissen.“ Dr. Szymanski ergänzt: „Die Stoma-Gruppe bietet einen nachhaltigen nieder-schwelligen Zugang von Betroffenen für Betroffene. Wir empfehlen unseren Patienten diesen Aus-tausch, auch wenn viele den Stellenwert der Selbsthilfe im Rahmen ihres relativ kurzen stationären Aufenthaltes oft noch gar nicht einschätzen können.“

Die ILCO-Gruppe Castrop-Rauxel wird ihr Jubiläum am 21. August 2024 um 16:00 Uhr in kleinem Rah-men in den Räumlichkeiten des St. Rochus Hospitals feiern. Gäste sind herzlich willkommen.

Die Deutsche ILCO e. V. ist der Selbsthilfeverband von Menschen mit einem Stoma in Deutschland.

Notfallexperten für Handverletzungen - Foto Ekkehart Reinsch

St. Rochus Hospital

Notfallexperten für Handverletzungen

Die Klinik für Plastische Chirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Andrej Ring am St. Rochus Hospital hat erneut die Anerkennung der internati-onalen medizinischen Fachgesellschaft (FESSH) als Hand Trauma Unit (HTU) für den Zeitraum 2024-2029 erworben.

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Mehr als eine halbe Million Verletzungen der Hand müssen jedes Jahr in Deutsch-land schnell und kompetent versorgt werden. Ein mikrochirurgischer Eingriff sollte in ausge-wiesenen Handtraumazentren unter dem OP-Mikroskop erfolgen, denn schon kleine Verlet-zungen können schwere Funktionsstörungen nach sich ziehen. Auch bei Riss- und Quetsch-verletzungen, Tierbissen und Sportverletzungen sind handchirurgische Experten gefragt.

„Das Spektrum der handchirurgischen Versorgung an unserer Klinik reicht von der einfachen Spaltung eines Ringbandes bei schnellendem Finger bis zur komplexen Replantation einer abgetrennten Hand“; erläutert der Leitende Oberarzt, Dr. Niklas-Chris Dellmann. „Bei Arbeits- und Privatunfällen, Verletzungen von Sehnen, Nerven, Blutgefäßen und Knochenbrüchen an Hand und Handgelenk sowie bei kombinierten Mehrfachverletzungen arbeiten wir interdiszipli-när mit den Kolleg:innen der Unfallchirurgie und Orthopädie zusammen.“

Um das komplizierte Zusammenspiel der großen Anzahl anatomischer Strukturen zu erhalten bzw. wiederherzustellen, setzen die Plastischen Chirurgen häufig mikrochirurgische Techniken ein. Die Durchführung planbarer handchirurgischer Wahleingriffe erfolgt in lokaler oder regio-naler Betäubung, nach Wunsch auch in Kurz- oder Allgemeinnarkose überwiegend ambulant.

Lebensretter üben am St. Josefs Hospital

1. Dortmunder Notfalltag

Lebensretter üben am St. Josefs Hospital

50 ärztliche und nicht ärztliche Lebensretter:innen haben am St. Josefs Hospital den Notfall geübt. Beteiligt waren Mitarbeiter:innen aus der St. Paulus Gesellschaft, anderen Dortmunder Kliniken, dem Rettungsdienst sowie Studierende der Universität Witten-Herdecke.

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Vormittags stand die Theorie auf dem Plan mit Vorträgen von erfahrenen Notärzten aus der Klinik für Akut- und Notfallmedizin und Priv.-Doz. Dr. Martin Hoffmann, dem Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie am St. Josefs Hospital. Am Nachmittag ging es an die Praxis. In praktischen Übungen an lebensnahen Modellen vermittelte das Referenten- und Organisationsteam zusammen mit Fabian Frenzel, Notfallsanitäter aus dem Ausbildungszentrum der Feuerwehr Dortmund, die praktische Umsetzung des Erlernten.

„Wir haben uns sehr über die große Zahl der Teilnehmer:innen aus allen Bereichen der Notfallmedizin gefreut“, sagt die Organisatorin der Veranstaltung, Chefärztin Dr. Anne Herbrich von der Klinik für Akut- und Notfallmedizin. „Bei so großem Interesse macht Fort- und Weiterbildung Spaß, fördert das interprofessionelle Zusammenarbeiten gerade an der Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und Notaufnahmen und ist am Ende ein Gewinn für die Patient:innen, auf die unser Engagement ja gerichtet ist. Das freiwillige Engagement der Referenten und Tutoren aus der SLG St. Paulus Gesellschaft ist einzigartig und verdient meinen großen Dank.“

Am 23. November 2024 findet der zweite Dortmunder Notfalltag statt, dann am Katholischen Krankenhaus Dortmund West unter dem Thema nicht-traumatologische Notfälle. Neben dem engagierten Team der Klinik für Akut- und Notfallmedizin werden dann auch Priv. Doz. Dr. med. Christina Grothusen, Leitende Oberärztin aus der Medizinischen Klinik 1 am St. Johannes Hospital, und Dr. Ralf Kötter, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Katholischen Krankenhaus Dortmund West, als Referent:innen mitwirken.

Schwerpunkte sind dann die akute Versorgung von Patient:innen mit einem Schock, nach einer Wiederbelebung, die Atemwegssicherung und die Versorgung kritischer Magen-Darm-Blutungen. „Da werden wir bei den praktischen Übungen einen Ausflug in die Endoskopie machen und die Gelegenheit haben, interventionelle Blutstillungsverfahren in der Endoskopie zu sehen und auch praktisch am Modell zu üben“, kündigt Dr. Herbrich an.

Harn- oder Stuhlinkontinenz bei Frauen und Männern

Kontinenztag

Harn- oder Stuhlinkontinenz bei Frauen und Männern

Anlässlich der Welt-Kontinenz-Woche stellen sich Dr. Christoph Hemcke, Jeanette Evelyn Nunez-Aldave, Maximilliane Zwerenz und Sebastian Boehres am 18. Juni 2024 von 14:00 bis 16:00 Uhr am Telefon den Fragen von Betroffenen und Interessierten. Unter den Rufnummern +49 231 4342-3459 und +49 231 4342-3460 beantworten sie Fragen zu Harn- und Stuhlinkontinenz bei Männern und Frauen.

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Inkontinenz ist ein Thema, über das nur wenige sprechen wollen. Dabei leiden allein in Deutschland rund 10 Millionen Menschen unter Harn- oder Stuhlinkontinenz. Die Dunkelziffer ist groß. Aus Scham oder Angst vor Stigmatisierung trauen sich viele nicht, sich ärztliche Hilfe zu suchen. Die Welt-Kontinenz-Woche soll das ändern. Die Expert:innen der Deutschen-Kontinenz-Gesellschaft klären auf. Und die Botschaft ist klar: Inkontinenz kann in vielen Fällen gelindert oder geheilt werden.

Wir setzen dem Stigma dieser Krankheit Information entgegen“, sagt. Dr. Christoph Hemcke. „Niemand muss mit den Einschränkungen dieser Erkrankung leben.“ Dem Chefarzt der Frauenklinik und seinen Kolleg:innen aus der Urologie und der Chirurgie geht es nicht nur darum, unterschiedliche Therapiemöglichkeiten aufzuzeigen, vielmehr wollen sie deutlich machen, dass Inkontinenz-Erkrankungen viel zu wenig Beachtung finden und häufig zu Unrecht verharmlost werden. Das muss sich ändern. „Inkontinenz ist eine lautlose Volkskrankheit, denn Betroffene sprechen meist nicht darüber“, so Hemcke. „Uns geht es darum, den Betroffenen eine Stimme zu geben und Ihnen die Selbstbestimmtheit und Lebensqualität zurückzugeben.“

Kontinenztherapie wird im St. Josefs Hospital in einem interdisziplinären Zentrum angeboten, das von den Kliniken für Urologie, Frauenheilkunde und Viszeralchirurgie gemeinsam getragen wird. Oberärztin Nunez-Aldave, die Leiterin des Kontinenzzentrums betont: "Wir möchten Betroffenen die Angst nehmen und ihnen Mut machen, sich aktiv Hilfe zu suchen. Nutzen Sie die Gelegenheit und rufen Sie uns an! Wir stehen für Ihre Fragen zur Verfügung.“

St. Paulus Gesellschaft begrüßt  FSJler:innen aus Indien

FSJler aus indien

St. Paulus Gesellschaft begrüßt FSJler:innen aus Indien

Die SLG St. Paulus Gesellschaft freut sich über die Ankunft von sechs jungen Inder:innen, die am St. Josefs Hospital in Hörde, am Kath. Krankenhaus Dortmund-West in Kirchlinde und am St. Rochus Hospital in Castrop-Rauxel ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren.

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(08.04.2024) Die jungen Leute können ihren Aufenthalt nutzen, um ihre Deutschkenntnisse praktisch zu vertiefen und das Leben in Deutschland kennenzulernen. Sie arbeiten auf den Stationen der Krankenhäuser, wo sie unter der Betreuung der Stationsleitungen, der Praxisanleiterinnen und der Integrationskoordinatorin Hilfs- und Assistenztätigkeiten übernehmen. Im Anschluss an ihr freiwilliges soziales Jahr besteht das Angebot in die Ausbildung als Pflegefachkraft einzusteigen.

Die jungen Inder:innen kommen auf Vermittlung von Pater Justine Palimattom, der sie auf ihrer Reise nach Deutschland begleitet hat. Der Pater war von 2007 bis 2017 zehn Jahre lang als Vikar in St. Clara sowie als Seelsorger am St. Josefs Hospital tätig. Heute leitet er im indischen Kerala eine Sprachschule, in der Deutsch unterrichtet wird. Sein Engagement gilt der Vermittlung von jungen Menschen, die sich vor dem Hintergrund der schlechten Zukunftsperspektiven in ihrem Heimatland eine Existenz in Deutschland aufbauen wollen.

Audio-Vision im Patientenzimmer

Projektionssystem für Intensivpatienten

Audio-Vision im Patientenzimmer

Mit zunehmendem Durchschnittsalter der Bevölkerung müssen immer häufiger Patient:innen im Krankenhaus behandelt werden, die unter der vorübergehenden Unterbringung in ungewohnter Umgebung seelisch leiden. Dank Unterstützung des Fördervereins kann am St. Josefs Hospital jetzt ein audio-visuelles Projektionssystem zur Entlastung der Betroffenen eingesetzt werden.

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(03.04.2024) Ein Waldspaziergang mit musikalischer Untermalung, ein Sonnenuntergang vor idyllischer Kulisse, ein Video-Clip von einer verpassten Familienfeier – im St. Josefs Hospital können Patient:innen, die der stationäre Aufenthalt in besonderer Weise belastet, jetzt in großformatige Projektionen eintauchen und sich entspannen. Das neue Projektionssystem kommt seit Anfang des Jahres vor allem Patient:innen auf den Intensivstationen zugute.

„Mit dem mobil einsetzbaren Gerät können wir den Betroffenen im Patientenzimmer audio-visuelle Eindrücke vermitteln, die sie ablenken und beruhigen“, erklärt Pflegedienstleiterin Lea Korte. „Wir sind froh und dankbar, dass wir unseren Patient:innen dank des Fördervereins der katholischen Krankenhäuser in Hörde, Kirchlinde und Castrop-Rauxel jetzt diese entspannende Unterstützung anbieten können.“

„Das Besondere dieses Projektionssystems ist seine Flexibilität“, erklärt der Vorsitzende des Fördervereins, Michael Lenke. „Neben vorgefertigten Modulen können auch Bilder oder Videos verwendet werden, die von Angehörigen per USB-Stick zur Verfügung gestellt werden. Damit können die projizierten Eindrücke individuell und persönlich gestaltet werden.“

Zu dieser Medieninformation finden Sie ein Video-Clip auf unserem Youtube-Kanal: https://youtu.be/xzSkXiDeFpU

Ellen Heilmann übernimmt das Amt der Patientenfürsprecherin

Patientenfürsprecherin

Ellen Heilmann übernimmt das Amt der Patientenfürsprecherin

Ein offenes Ohr für Sorgen und Kritik - das verspricht die neue die Pa-tientenfürsprecherin im St. Josefs Hospital Ellen Heilmann. Mit ihr haben Patient:innen und deren Angehörige eine persönliche Anlaufstelle für Lob, Kritik oder Anregungen.

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(29.02.2024) Nach sieben Jahren im Amt der Patientenfürsprecherin hat Rosemarie Liedschulte zum
1. März 2024 die ehrenamtliche Aufgabe an ihre jüngere Schwester Ellen Heilmann weitergereicht. Im Rahmen einer kleinen Abschiedsfeier sprach Pflegedirektorin Annika Stemann im Namen der Klinik Ihren Dank für das langjährige Engagement von Frau Liedschulte aus und überreichte der scheidenden Patientenfürsprecherin im Namen der Betriebsführung einen Blumenstrauß.

„Die Aufgabe der Patientenfürsprecherin besteht darin, zuzuhören und sich der Probleme von Patient:innen und ihrer Angehörigen anzunehmen, die sie im Rahmen eines stationären Aufenthaltes bedrücken“, erklärt Pflegedirektorin Annika Stemann. „Oft geht es dabei erst einmal darum, die Situation zu klären und ein Gespräch mit den Betroffenen zu vermitteln. Jedes Problem wird ernst genommen und wir versuchen, gemeinsam eine für alle Seiten angemes-sene Lösung zu finden.“

Neben der Patientenfürsprecherin gibt es im St. Josefs Hospital auch über regelmäßige Befragungen und einen Briefkasten für Patient:innen die Möglichkeit, Kritik zu äußern. Für ein persönliches und vertrauliches Gespräch können Patient:innen und Angehörige die neue Patientenfürsprecherin jeden Mittwoch in der Zeit von 15:00 Uhr bis 16:00 Uhr im Foyer der Klinik antreffen. Der Briefkasten von Ellen Heilmann befindet sich ebenfalls im Empfangsbereich des Krankenhauses. Darüber hinaus kann der Kontakt auch über die Stationen hergestellt werden oder über eine E-Mail.

Bewegungsbad am Kirchlinder Krankenhaus

Schließung am 1. Juli 2024

Bewegungsbad am Kirchlinder Krankenhaus

Vor dem Hintergrund der angespannten finanziellen Situation im Gesundheitswesen sind Kliniken gezwungen, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren. Nur so kann die Vor-Ort-Versorgung von stationären und Notfallpatient:innen weiterhin auf hohem medizinischen Niveau sichergestellt werden.

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(21.02.2024) Es ist kein Geheimnis, dass die gestiegenen Energie- und Personalkosten sowie die hohe Inflationsrate nicht einmal annähernd durch finanzielle Mittel von Bund oder Krankenkassen kom-pensiert werden. Die Kliniken stellt dies bundesweit vor große Probleme. In vielen Regionen sind etablierte Krankenhäuser von Schließungen bedroht. Die Leitung der SLG St. Paulus Gesellschaft kann die Augen vor dieser Entwicklung nicht verschließen. Wie bei allen anderen Klinikbetreibern in Dort-mund und Umgebung auch müssen die verfügbaren Mittel in Erhalt, Weiterentwicklung und Moderni-sierung der bestehenden stationären Versorgungsstrukturen gesteckt werden.

Trotz aller Schwierigkeiten bei der Finanzierung hat das Kath. Krankenhaus Dortmund-West über Jahrzehnte unter der Leitung der Thera Fit-Abteilung ein Bewegungsbad betrieben. Sinn und Zweck waren regenerative Bewegungsangebote für Patient:innen, die in früheren Jahren oft lange stationär im Krankenhaus bleiben mussten. Aufgrund der immer kürzeren Verweildauern gibt es diesen Bedarf heute nicht mehr. Entsprechend dem allgemeinen Trend zur Konzentration auf die Kernaufgaben der stationären Behandlung ist der Weiterbetrieb nicht länger zu rechtfertigen. Auch in den umliegenden Krankenhäusern sind deshalb überall die Angebote von Bewegungsbädern eingestellt worden.

„Wir wissen sehr wohl, dass für viele betroffene Besucher unserer Badeeinrichtung eine wichtige Mög-lichkeit für Genesung und Rehabilitation entfällt“, sagt der Standortleiter der Klinik, Axel Wester-mann. „Wir haben deshalb diesen Schritt auch sehr lange hinausgezögert. Aber jetzt ist ein Punkt er-reicht, an dem die Belastungen so groß werden, dass sie unsere Möglichkeiten übersteigen. Wir be-dauern ausdrücklich, dass die Bundespolitik keinen Ausgleich für Inflation und Kostensteigerungen schafft. Jeder Kursteilnehmer ist von uns schriftlich über die Betriebseinstellung informiert worden. Wir sind dabei, alternative Angebote im Trockensportbereich zu organisieren. Patient:innen, die spe-ziell auf Wasserbewegung angewiesen sind, bitten wir, sich an ihre Krankenkasse oder Rentenversi-cherer zu wenden, die dafür zuständig sind, solche Angebote zur Verfügung zu stellen.“

Für weitere Informationen steht der Standortleiter des Kath. Krankenhauses Dortmund-West, Axel Westermann, gerne zur Verfügung.

Prinzengarde besucht St. Josefs Hospital

Prinzengarde besucht St. Josefs Hospital

Überraschungsbesuch im Krankenhaus

Im Vorfeld der Karnevalstage war im St. Josefs Hospital plötzlich jede Menge gute Laune angesagt, als die Dortmunder Prinzengarde für eine besondere Überraschung sorgte! Mit einem Umzug über die Stationen brachten die Mitglieder der Prinzengarde mit strahlenden Gesichtern und bunten Blumensträußen Freude und Abwechslung in den Klinikalltag

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Sowohl Patienten als auch Mitarbeiter genossen die unerwartete Ablenkung am Samstagmittag. Die herzliche Atmosphäre und die mitreißende Musik sorgten für ein Lächeln auf allen Gesichtern. Es war schön zu sehen, wie sich die Menschen gemeinsam amüsierten und den Moment genossen. Ein großes Dankeschön an Prinzessin Manuela II. und Prinz Markus IV. sowie die Dortmunder Prinzengarde für diese wunderbare Geste der Freundlichkeit und des Mitgefühls! Ihr habt unseren Tag zu etwas ganz Besonderem gemacht.

Prof. Dr. A. Ring mit seinem Patienten Dmytro

Kriegsverletzter Soldat am St. Rochus Hospital operiert

Unterkiefer aus dem Wadenbein rekonstruiert

Ein Soldat aus der Ukraine hat am St. Rochus Hospital einen neuen Unterkiefer erhalten. Seit seiner Kriegsverletzung aus den ersten Tagen des bewaffneten Konflikts mit den Russen konnte Dmytro weder normal essen noch verständlich sprechen. Den Plastischen Chirurgen aus Castrop-Rauxel ist es gelungen, seinen Kieferbogen zu rekonstruieren und die Funktionalität wiederherzustellen.

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Am 20. Oktober des vergangenen Jahres ist Dmytro (45) bei den Castroper Spezialisten für mikrochirurgische Eingriffe eingetroffen. Er war schrecklich entstellt, weil Granatsplitter seinen Unterkiefer komplett weggesprengt hatten. Da der Resonanzraum der Mundhöhle zerstört war, konnte er kein verständliches Wort äußern. An Kauen und eine normale Nahrungsaufnahme war gar nicht zu denken.

Eigentlich hatte er zunächst Glück im Unglück. Er hat überlebt und ist unverzüglich in Behandlung gekommen. Doch dann entpuppte sich die Wiederherstellung seiner Kinnlade als ein großes Problem. Drei vergebliche Operationen musste er über sich ergehen lassen, bevor ihm – anderthalb Jahre nach seiner Verletzung – von Prof. Dr. Andrej Ring und seinem Team endlich geholfen werden konnte. Zunächst ist in der Ukraine versucht worden, den Unterkieferknochen aus einer Rippe zu rekonstruieren. Nach dem dies scheiterte, ersuchte man Hilfe bei Spezialisten in England und in Polen, wo Knochenmaterial aus dem linken Wadenbein und dem Beckenkamm für weitere vergebliche Wiederherstellungs-versuche entnommen worden ist.

„Als der Patient zu uns kam, stand er mit dem Rücken zur Wand“, berichtet Prof. Ring. „Eine derart komplizierte Verletzung birgt das Risiko, dass seine Situation nach einem erneuten Scheitern schlechter wird als zuvor. Wenn der Patient sich allerdings nicht dafür entscheidet, bleibt seine Lebensqualität auch auf einem Tiefpunkt, er bleibt für immer auf Pflege angewiesen und kann nie mehr halbwegs normal am Leben teilhaben.“

Prof. Ring und sein Team haben in den vergangenen Jahren wiederholt vor allem Kinder mit schweren Verletzungen aus Krisengebieten erfolgreich am St. Rochus Hospital in Castrop-Rauxel versorgen können. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen ist er deshalb schon kurz nach dem Ausbruch des Ukrainekriegs dem Ruf der Deutschen Gesellschaft für Plast. Chirurgie gefolgt und hat die Klinik für Plastische Chirurgie als möglichen Operationsstandort für Kriegsverletzte gemeldet. Die Vermittlung von Dmytro erfolgte auf Anfrage des Medizinischen Evakuierungsdienstes des ukrainischen Gesundheitsministeriums.

Rekonstruktionen dieser Art werden in Deutschland gewöhnlich von Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgen übernommen. Doch aus diesem Fachbereich hat sich niemand für die Versorgung von Kriegsverletzten bereitgefunden. „Als geplante Operation würden wir die Behandlung einer Verletzung am Kiefer eigentlich nicht übernehmen“, sagt Prof. Ring. „Unsere Erfahrungen auf diesem Gebiet kommen aus der Tumorchirurgie. Vor allem Patienten mit fortgeschrittenem Hautkrebs müssen im Zuge der Krebsoperation oft schwere Deformationen im Gesicht hinnehmen und benötigen anschließend Gewebetransplantationen zur Behebung der operationsbedingten Defekte. Solche Rekonstruktionen werden regelmäßig in unserer Klinik durchgeführt.“

Bei Operationen wie der von Dmytro wird Knochen mit umliegendem Gewebe und Blutgefäßen von anderen Körperstellen entnommen, in die benötigte Form gebracht, an den verletzten Stellen eingefügt und erneut mikrochirurgisch an den Blutkreislauf angeschlossen. „Das sind langwierige Eingriffe, die nur deshalb so erfolgreich gelingen, weil auch das Umfeld optimal mitspielt“, betont Prof. Ring. So war die stundenlange Narkotisierung des Soldaten eine große Herausforderung für die Narkoseärzte, weil die üblichen Intubationswege im OP-Gebiet lagen und nicht zur Verfügung standen. Auch die Radiologie musste sich für die Planung und Kontrolle der komplexen Rekonstruktion besonderen Anforderungen stellen. Nach der Therapie waren die Internisten und Intensivmediziner gefragt, weil zur Infektionsbekämpfung eine Maximalbehandlung erforderlich war. Den Zugang für eine vorübergehende Ernährungssonde haben die Allgemeinchirurgen eingerichtet.

Heute befindet sich Dmytro in einer Reha-Einrichtung in der Ukraine. Der neue Unterkiefer ist angewachsen, er kann reden und Nahrung zu sich nehmen. Natürlich steht ihm noch eine lange Genesung bevor. Auch weitere Behandlungen wie zum Beispiel die Implantation von Zähnen stehen an. Prof. Ring unterhält Kontakt zu seinen Ärzten und berät bei der Weiterbehandlung. Doch nach einer langen Irrfahrt von Arzt zu Arzt hat er jetzt eine sehr gute Chance auf ein Leben, das wieder lebenswert ist.